Ehrung durch den VDI
Grashof-Denkmünze für Prof. Martin-Christoph Wanner
Die höchste Ehrung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) wurde am 20. Mai 2021 im Rahmen des Deutschen Ingenieurtages und nach Beschluss des VDI-Präsidiums sowie der Zustimmung aller lebenden Inhaber der Grashof-Denkmünze an Prof. Martin-Christoph Wanner verliehen.
Düsseldorf/Rostock. Prof. Dr.-Ing. Martin-Christoph Wanner legte mit seinem Engagement in Rostock den Grundstein für das heutige Fraunhofer IGP - das erste Institut der Fraunhofer-Gesellschaft mit Hauptsitz in Mecklenburg-Vorpommern. Seine Karriere begann 1976 im Schwermaschinenbau in Köln mit weiteren Stationen bei der Putzmeister AG und am Fraunhofer IPA in Stuttgart, wo er 1988 zu einem Robotik-Thema promovierte. 1998 wurde er als Professor an die Universität Rostock auf den Lehrstuhl für Fertigungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik in Personalunion mit der Leitung der Fraunhofer-Einrichtung für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP berufen.
Am 20. Mai 2021 auf dem Deutschen Ingenieurtag zeichnete der VDI ihn nun für sein Lebenswerk aus. Mit dem Erhalt der Grashof-Denkmünze steht Prof. Wanner in einer Reihe mit 99 ausgezeichneten Ingenieuren, darunter Carl Bosch, Wilhelm Maybach, Ferdinand Piech und sein Doktorvater Hans-Jürgen Warnecke. Die höchste Ehrung für Ingenieure wird seit 1894 vergeben und trägt den Namen Franz Grashofs, Mitbegründer und erster Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure. „Martin-Christoph Wanner hat mit seinen bahnbrechenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Großrobotik Pionierarbeit geleistet, die sowohl national als auch international hohe Anerkennung gefunden hat. Mit dem erfolgreichen Aufbau des heutigen Fraunhofer-Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP in Rostock aus kleinsten Anfängen hat er die Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Einrichtungen mit produzierenden Unternehmen im Land Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus in vorbildlicher Weise vorangetrieben. Sein Lebenswerk ist durch herausragende wissenschaftliche, technische und wirtschaftsbezogene Ingenieurleistungen gekennzeichnet“, heißt es in der Ehrungsbegründung des VDI-Bezirksvereins Mecklenburg-Vorpommern, in dem sich Prof. Wanner jahrelang ehrenamtlich als Arbeitskreisleiter engagiert hat.
Der Verein lobte seine herausragenden Entwicklungen auf dem damals noch völlig unerforschten Gebiet der Großrobotik – wie zum Beispiel dem erfolgreich erprobten Flugzeugwaschroboter Skywash und den rechnergesteuerten Betonpumpen. Er habe Pionierarbeit geleistet, die auch international hohe Anerkennung genießt. Wanner habe es nie gescheut Neuland zu betreten, zum Beispiel auf den Feldern der dynamischen Umgebungserfassung und -modellierung, der Ansteuerung und Regelung redundanter und hochelastischer Roboterstrukturen sowie der aufgabenspezifischen Bahnplanung. Diese Arbeiten wurden in Rostock ergänzt durch zahlreiche Entwicklungsarbeiten in der Robotik wie der vollautomatischen Roboterprogrammierung im Schiffbau, dem Großroboter zum Bearbeiten von Schiffspropellern oder einer Orbitalschweißanlage für große Rohrknoten.
„Ich freue mich über die Auszeichnung und bin dankbar, dass es gelungen ist, ingenieurwissenschaftliche Forschung und Entwicklung in einem schwierigen Umfeld zu etablieren“, erklärte der Rostocker Professor nach seiner Ehrung. Prof. Dr.-Ing. Christoph Woernle, Vorsitzender des VDI Bezirksvereins, sieht in der Ehrung auch „eine Anerkennung der Entwicklung der Ingenieurswissenschaften in Mecklenburg-Vorpommern nach der Wende“. „Wir freuen uns über die verdiente Auszeichnung für den ehemaligen Leiter unserer Forschungseinrichtung mit der Grashof-Denkmünze. Dies ist auch eine Auszeichnung für unser Rostocker Institut“, gratuliert Nachfolger und Institutsleiter des Fraunhofer IGP Prof. Dr.-Ing. Wilko Flügge.
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