Ein „Behelfs-Gesichts-Visier“ für Ärzte
Fraunhofer-Mitarbeiter entwickelt in Heimarbeit ein Visier für Ärzte, das einfach und günstig hergestellt werden kann. Kopieren erwünscht!
Rostock. Die Corona-Pandemie bestimmt unseren Alltag. Auch die Mitarbeiter des Fraunhofer IGP in der Rostocker Südstadt arbeiten, wenn möglich, im Homeoffice. Ingenieur Frederik Schmatz (M.Sc.) wurde dabei nach Feierabend noch einmal im Kampf gegen Corona aktiv. Unter dem Hashtag #MakervsVirus versammeln sich Menschen aus ganz Deutschland, um ihren Beitrag gegen den Virus zu leisten. So auch Schmatz: Er entwickelte ein einfaches, aber wirksames Behelfs-Gesichts-Visier für Ärzte. Die Bauteile dazu kommen aus dem 3D-Drucker und aus dem Laminiergerät. Die Anleitung hat der Rostocker Ingenieur im Internet für „Nachahmer“ zur Verfügung gestellt.
MakervsVirus
Nicht nur Frederik Schmatz kam auf diese Idee. So hat er sich mittlerweile der Bewegung MakervsVirus angeschlossen, die sich deutschlandweit in sogenannten. „Hubs“ dezentral organisiert. Vor zwei Wochen in Kassel gestartet, arbeiten derzeit mehr als 5.000 Menschen gemeinsam in ganz Deutschland daran Menschen in medizinischen Berufen mit sogenannten „FaceShields“ zu unterstützen. Für die Initiative MakervsVirus ist Frederik Schmatz nun Ansprechpartner für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Fraunhofer IGP und 25 weiteren Makern in MV ist er auf der Suche nach weiteren Unterstützern, die Materialien zur Verfügung stellen, selber drucken und/oder die fertigen Masken abholen und verteilen können. IGP-Ingenieur Sascha Lauer unterstützt die Aktion mit den Druckern seiner Firma 3D-Druck Rostock: „Frederik und ich haben die Visiere noch einmal konstruktiv optimiert, so dass nicht jede Maske einzeln gedruckt werden muss. Wenn jetzt alles gut eingestellt ist, schaffen wir es zusammen, etwa 50 Visiere an einem Tag zu drucken. Zusammen mit den bereits gemeldeten Makern aus der Umgebung wurden dieses Wochenende zirka 83 Behelfs-Visiere gedruckt und zusammengebaut, die an Praxen, Krankenhäuser und Pflegeheimen verteilt werden können.“
Das Fraunhofer IGP stellt seinen Mitarbeitern hierfür Materialien für rund 500 FaceShields zur Verfügung. Unter anderem laminieren die Kollegen zuhause Folien für den Sichtschutz oder nutzen ihre eigenen 3D-Drucker.
Informationen für Hilfesuchende
Frederik Schmatz hat eine E-Mail-Adresse für Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet. Hier können sich Hilfe suchende medizinische Einrichtungen melden:
MakerVsVirus.MV@gmail.com. Eine Facebook-Gruppe wurde ebenfalls eingerichtet: https://www.facebook.com/groups/makervsvirusmv
Informationen für Hilfsbereite
Wer die Fraunhofer-Mitarbeiter und die Initiative #MakervsVirus unterstützen möchte, kann sich als Maker unter www.makervsvirus.org/de registrieren.
Fraunhofer vs. Corona
Die Fraunhofer-Gesellschaft hat zur Bekämpfung der Pandemie das Aktionsprogramm Fraunhofer vs. Corona ins Leben gerufen. Die Expertinnen und Experten der Gesellschaft wirken bei der Bekämpfung derCOVID-19-Pandemie an vorderster Front mit – und unterstützen Wirtschaft und Gesellschaft bei der Bewältigung direkter Auswirkungen und späterer Folgen. Alle Informationen hierzu sind unter www.fraunhofer.de/fraunhofer-vs-corona zu finden.
Letzte Änderung: